Einige von euch haben sich bereits erkundigt, wie es denn derzeit um mein CPE-Projekt steh, und deshalb möchte ich heute euch ein Update über meine Vorbereitung in den letzten Monaten geben.
Am 11. Juni werde ich also zur Prüfung für das Cambridge Certificate for Proficiency of English (CPE) antreten und voraussichtlich werde ich den schriftlichen und den mündlichen Teil am gleichen Tag absolvieren können.
Bis Februar habe ich mich eher lose vorbereitet, was mir bei mir so viel heißt, wie dass ich weniger tatsächliche Lernzeit aufgewendet habe, sondern mich einfach nur bewusst der Sprache ausgesetzt. Das heißt, ich habe vor allem viele englische Bücher gelesen (wie immer viele Krimis, aber auch Sachbücher) und vor allem Podcasts zu unterschiedlichen Themen angehört.
Tatsächliche Lernarbeit habe ich in den ersten Monaten über das Goldlisting geleistet. Die Methode und meine Erfahrungen damit habe ich ja bereits in einem früheren Post vorgestellt. Über Goldlisting habe ich vor allem Wörter und Strukturen eingelernt, die ich beim Lesen entdeckt habe, bzw. mit einem Übungsbuch zu Grammatik und Wortschatz erarbeitet habe. Gegen Jänner habe ich die Methode dann aufgelassen, da ich das Gefühl hatte, dass sie für meine weitere Vorbereitung nicht das richtige ist. Außerdem war der zeitliche Aufwand nicht unerheblich. Ich habe täglich ca. 50 Wörter bearbeitet und brauchte dafür schon so 30 Minuten. Was ich derzeit mache, dazu gleich mehr.
Zum Goldlisting selbst möchte ich noch sagen, dass ich jetzt, im Nachhinein und mit ein bisschen Abstand, durchaus merke, dass sehr viele der Wörter hängen geblieben sind – auch wenn ich beim Goldlisten selbst oft das Gefühl hatte, dass ich gar nichts kann. Also es hat sich schon gelohnt, auch wenn ich rückblickend sagen würde, es ist nicht die perfekte Methode für mich.
Material
Seit Mitte Februar bin ich jetzt also in die „richtige“ Vorbereitung gestartet und als allererstes und sozusagen als feierlichen Einstieg habe ich mich mit Übungsbüchern eingedeckt. Ist das nicht der schönste Teile des Lernens, Bücher kaufen? Tja, leider hat man vom Kaufen alleine noch nichts gelernt. Deshalb bin ich jetzt dran, die Bücher durchzuarbeiten.Gegen Ende des Projektes werde ich dann die genauen Unterlagen in einem Post sammeln eine meine Meinung dazu schreiben, aber schon mal ganz kurz womit ich arbeite.
Wortschatz: Bücher mit Wortschatzübungen, vor allem zu collocations, phrasal verbs, aber auch generellem Wortschatz.
Grammatik: Ich habe mir ein Grammatikbuch gekauft und in einem Buch sind auch gezielt Übungen dabei.
Schreiben: Wie man Essays und diese ganzen Dinge auf Englisch schreibt, habe ich leider nie in der Schule oder auf der Universität gelernt. Grundsätzlich habe ich jetzt keine Probleme mit Schreiben, allerdings denke ich, dass es bei der Prüfung auf ganz bestimmte Strukturen und Phrasen ankommt, und die möchte ich mir aneignen. Dazu habe ich mir ein Buch zum ‚Academic Writing‘ gekauft, außerdem sind Schreibübungen in anderen Büchern enthalten.
Zum Sprechen habe ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht und ich denke, diesen Teil werde ich mir auch erst kurz vor der Prüfung anschauen.
Wie schaut meine Vorbereitung nun konkret aus?
Je nach Zeitplan kann ich pro Woche 5 - 7 Stunden für die konkrete Vorbereitung freimachen. Dann arbeite ich Übungen in den verschiedenen Übungen durch, je nach dem worauf ich gerade Lust habe.
Dabei löse ich nicht nur die Aufgaben, ich recherchiere die neuen Wörter und Strukturen ausführlich mit verschiedenen Wörterbüchern, suche Beispielsätze auf Tatoeba und sammle sie in meinen neuen Anki-Decks. Seit einigen Wochen bin ich jetzt wieder zu Anki zurückgekehrt, da ich in der Vergangenheit gute Resultate damit erzielt habe. Außerdem kann ich jeden Tag nur ein paar Minuten Zeit investieren und trotzdem effizient lernen, da ich vor allem die Wörter oft wiederhole, die ich nicht gut kann. Die Karten erstelle ich bereits während des Lernprozesses.
Ich habe bislang wenig konkrete Schreibübungen gemacht und wenn ich ganz ehrlich bin, mag ich diese Art von Schreiben auch gar nicht. Bereits in der Schule oder auf der Universität mochte ich es nicht, wenn mir eine ganze bestimmte Schreibaufgabe zugeteilt wurde, die ich auf eine ganz bestimmte Art und Weise lösen musste. Nun ja, bei der Prüfung werde ich nicht darum herumkommen, aber beim Vorbereiten bin ich nicht wirklich in einen Flow gekommen. Das wird hoffentlich noch. Allerdings habe ich eben das Glück, dass ich mich grundsätzlich nicht so schwer mit Schrieben tue. Deshalb lese ich mir momentan besonders Musterlösungen zu den Aufgaben durch und hoffe, dass einiges hängen bleibt.
Neben dieser tatsächlichen Vorbereitungszeit verbringe ich natürlich auch weiterhin meine Freizeit mit lesen. Dabei lese ich sehr viel am Kindle, aber ich höre mir auch viele Hörbücher an. Gerade bei Sachbüchern ist mir die gesprochene Variante manchmal lieber.
In dieser Tonart wird es jetzt auch weitergehen. Der Plan ist, alle meine Unterlagen durchzuarbeiten, aber ich befürchte, dass ich zu viele Bücher mit zu vielen Übungen für die restlichen drei Monate habe. Es wird sich weisen, ob ich alles durchbekomme. Aber ich denke, derzeit geht die Vorbereitung in die richtige Richtung.
Gedanken zur Prüfung
Wenn ich mich auf die Prüfung vorbereite, habe ich eigentlich ein gutes Gefühl. Ich liebe es, neue Wörter und Strukturen zu lernen und mich mit ihnen zu beschäftigen. Die Prüfung selbst liegt mir allerdings ein bisschen im Magen. Ich weiß, dass es nicht nur um das Englisch-Niveau an sich geht, sondern auch darum, wie man mit den Aufgaben selbst umgehen kann. Und die haben ihre Tücken.
Wie gesagt, Schreibaufgaben gehören nicht zu meinen Lieblingsaufgaben und auch mit Lese- und Hörverständnisübungen bin ich in meiner bisherigen Lernlaufbahn öfters mal auf Kriegsfuß gestanden. Es ist mir mehr als einmal passiert, dass ich einen Text zu 100 % verstanden habe, aber einfach die Frage dazu nicht. Mir war nicht klar, was der Prüfer jetzt von mir hören wollte.
Bislang habe ich kaum Probebeispiele für die Prüfung gemacht und wenn ich ehrlich bin schiebe ich das ein bisschen raus. Ich habe nur einmal den Leseverständnisteil gemacht und der ist eh ziemlich gut ausgefallen. Aber bei zwei Fragen war es wieder so, dass ich den Text verstanden habe, aber mir bei den Antwortmöglichkeiten einfach nicht klar war, warum jetzt genau diese Lösung richtig sein soll. (Also auch nachdem ich die „richtige“ Lösung im Lösungsschlüssel fand, war mir nicht klar, warum die und nicht die andere). Hat hier jemand einen Tipp für mich?
Wirklich Angst vor der Prüfung habe ich allerdings nicht. Im Moment sehe ich nur mein Teilziel, die Prüfung mit Grade A abzuschließen, ein bisschen in weiter Ferne. Aber vielleicht fühle ich mich nach mehr Wochen der Vorbereitung sicherer.
Kennt ihr diese Anflüge von Unsicherheit? Wenn ihr euch denkt, ihr könnt eh schon sehr viel und ihr trotzdem das Gefühl habt, ihr könnt fast gar nichts??