Der Bismarckplatz im Westen ist spätestens seit letztem Jahr einer meiner Lieblingsorte in Stuttgart. Neben dem klassischen Eiscafé Fragola, das nach einem ausgiebigen Marktbesuch immer einen Espresso für mich bereit hält, hat mich vor allem die Metzgerei überzeugt. Zwei der Restaurants am Platz stehen bisher jedoch noch auf meiner To-eat-List, Piloni und Achillion. Da ich heute Lust auf italienische Küche habe, geht es in die Trattoria Piloni.
Im Gastraum des Piloni begeistert die freigelegte Backsteinwand, jedoch ist das bunte Lichtkonzept etwas zu viel.
Im Gastraum begeistert die freigelegte Backsteinwand, jedoch ist das bunte Lichtkonzept etwas zu viel. Die Kellnerin ist zu Beginn des Abends aufmerksam und freundlich. Später lässt dies jedoch nach und sie übersieht uns über längere Zeit. Dieses Phänomen musste ich bereits häufiger beobachten. Sobald die Bestellung aufgegeben, das Essen serviert und die leeren Teller abgeräumt sind, werden die Gäste unsichtbar. Gerade dann könnte eine gute Servicekraft noch ein paar extra Euros an Umsatz machen, denn wer lässt sich nicht gerne zu einem leckeren Dessert oder Espresso überreden. Schade ist, wenn der Service den ganzen Abend gut war und am Schluss bloss in Erinnerung bleibt, dass man 25 Minuten auf die Rechnung warten musste.
Der gemischte Vorspeisenteller überzeugt auf ganzer Linie.
Wir entscheiden uns für eine ausgiebige Vorspeise und wählen die Antipasto della casa und das Vitello tonnato. Der gemischte Vorspeisenteller überzeugt auf ganzer Linie. Die ausgewählte Melone ist super aromatisch und harmoniert perfekt mit dem Parmaschinken, das gegrillte Gemüse hat Biss und ist fein mit einem Hauch von Zitrone gewürzt. Auch die Büffelmozzarella, Tomaten, Parmesan und Bresaola sind von guter Qualität. Das Vitello tonato bietet die richtige Mischung aus genug cremiger, aromatischer Thunfischsauce und hauchdünnem, zarten Fleisch.
Im Piloni wird mit der Pizza Bella ciao eine ordentliche Variante des Parma-Rucola-Parmesan Klassikers serviert, die mich jedoch nicht vom Hocker wirft.
Als Hauptgang soll es eine Pizza Bella ciao und eine Pizza Calabrotta sein. Bei beiden ist der Teig gut gebacken und hat die perfekte Dicke. Der Rand ist außerdem schön knusprig. Die Bella ciao ist mit Parmaschinken, Rucola, Tomaten, Mozzarella und Parmesan belegt. Die Kombination der Zutaten an sich ist klassisch und profitiert vom Zusammenspiel zwischen knackigem Rucola, salzig, aromatischem Schinken und rezentem Parmesan. Im Piloni wird mit der Pizza Bella ciao eine ordentliche Variante dieses Klassikers serviert, die mich jedoch nicht vom Hocker wirft. Weiter landet die Pizza Calabrotta mit Tomaten, Mozzarella und Salsiccia auf unserem Tisch. Wie die meisten Salamipizzen ist sie sehr fettig. Die Salsiccia hat eine angenehme Schärfe, jedoch hätte ich mir eine aromatischere Mozzarella gewünscht. Bei dem Belag mit der würzigen Salsiccia, kommt so die Mozzarella geschmacklich zu kurz.