Wie fleißige Leser unter euch schon wissen waren wir im Frühjahr bereits zu Gast am Cannstatter Marktplatz im Cafe Meran. Nun findet sich an gleicher Stelle ein neues Restaurant. Von weitem leuchtet bereits der rote Hirsch, der namensgebend für dieses Lokal ist.
Beim Betreten des Restaurants bemerken wir gleich, dass sich das Interieur etwas verändert hat. Es wurden moderne Lampen im Industrial Stil angebracht und die Tischdecko angepasst. Auch der Gamsbockkopf hat sich von der Wand verabschiedet. Die neuen Betreiber setzen nun nicht mehr auf die südtiroler- sondern die schwäbische Küche. Auf der Karte sind jedoch im Andenken an das Cafe Meran noch zwei südtiroler Gerichte, die Knödeltris und die Schlutzkrapfen, zu finden. Das Ambiente ist insgesamt gemütlich und romantisch.
Es wird auf regionale und saisonale Speisen geachtet und auch auf der Getränkekarte finden sich viele Erzeugnisse aus dem Stuttgarter Raum. Wir entscheiden uns für ein Indian Pale Ale aus der Cast Brauerei in Stuttgart und eine Hirschschorle. Das Craft Beer hat einen bitter fruchtigen Geschmack. Die Hirschschorle besteht aus Weißwein, Bitter Lemon und Limetten. Hier hätten wir uns etwas mehr Wein gewünscht, da das Bitter Lemon doch sehr dominant ist.
Es wird auf regionale und saisonale Speisen geachtet und auch auf der Getränkekarte finden sich viele Erzeugnisse aus dem Stuttgarter Raum.
Nach einem kurzen Blick in die Karte entscheiden wir uns für den Schwäbischer Rostbraten mit Spätzle und Maultasche und eine glasierte Ente. Zu Beginn bekommen wir etwas Bauernbrot mit Butter. Diesen kleinen Happen brauchen wir dringend, da es ziemlich lang dauert bis die Hauptgerichte auf dem Tisch stehen. Leider bedient uns zu dieser Zeit auch schon die dritte Kellnerin. Der Service ist zwar nett und vor allem unsere erste Ansprechpartnerin war aufmerksam, aber drei Kellner an einem Abend? Wenn trotzdem alles läuft ok – aber an diesem Abend ging einfach zu vieles schief. So kam das Essen unserer Begleitung trotz gleichzeitiger Bestellung erst dann als wir schon fertig waren. Das ist ein absolutes No-go!
Auch am Musikkonzept können die Betreiber noch arbeiten. Britney Spears, Backstreet Boys und Take That in einem schwäbischen Lokal? Muss das sein? Oft bin ich in Restaurants mit der Musikauswahl unzufrieden und habe das Gefühl, dass dieser wichtige Wohlfühlfaktor zu wenig Beachtung findet. So unpassend wie hier fand ich die Musik jedoch selten.
Britney Spears, Backstreet Boys und Take That in einem schwäbischen Lokal? Muss das sein?
Nachdem wir den Brotkorb leer gefuttert haben, werden endlich unsere Hauptgerichte serviert. Der schwäbische Rostbraten ist leider zu durch und die Bratensauce zu dünn geraten. Die Spätzle sind in Ordnung, aber nach „hausgemacht“ haben sie nicht geschmeckt. Die Maultasche war ebenfalls ok, aber der Teig war an manchen Stellen schon getrocknet.
Die Entenstücke in unserem zweiten Gericht sind besser gegart, aber nicht wie versprochen glasiert. Die Orangensauce ist viel zu dickflüssig und der Kartoffelkloß leider zu fest. Eine interessante und überzeugende Mischung ist das Apfel-Sellerie-Ingwer Gemüse. Der Ingwer ist ganz weich gekocht und überrascht uns so mit seiner außergewöhnlichen Konsistenz.