Mittlerweile gibt es mit dem Paul & George, der Fou Fou Bar und der BAR eine erstklassige Auswahl an Bars in Stuttgart. Das seit einigen Monaten eröffnete Le Petit Coq reiht sich nahtlos in diese Liste ein. Wenn man die Bar an der Hauptstätter Straße betritt, fühlt man sich zurück versetzt in die goldenen 20er Jahre. Der schmale Raum wird zum größten Teil durch die große Bar eingenommen. Dahinter kann man einen wunderschönen hölzernen Barschrank bewundern. Von der Decke baumelt der auffallende Kronleuchter und die Wände sind mit verzierten Stofftapeten bedeckt. Als Sitzmöglichkeiten findet man eine lange, samtene Sitzbank, lederbezogene Barhocker und zwei Ohrensessel, die an einen edlen Gentleman Club erinnern.
Wenn man das Le Petit Coq an der Hauptstätter Straße betritt, fühlt man sich zurück versetzt in die goldenen 20er Jahre.
Der passend zum Ambiente gekleidete Kellner begrüßt die Gäste bereits bei ihrem ersten Schritt durch den schweren Samtvorhang am Eingang. Da das Le Petit Coq darauf achtet nicht zu viele stehende Gäste einzulassen, ist es hier nie überfüllt. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr hoch, dass man kein schnuckeliges Plätzchen mehr findet und wieder gehen muss.
Die Karte ist im Stil einer Zeitung designt und liefert ausführliche Erklärungen zu den einzelnen Cocktails. Zur Begrüßung serviert der aufmerksame Service zunächst ein Glas Wasser pro Person. Dieses wird mit Hilfe einer kleinen Silberkanne im Laufe des Abends immer wieder aufgefüllt. Im Hintergrund läuft passende Jazz Musik.
Wir entscheiden uns für einen Rattlesnake, einen Pegu Club und einen Rheum Rhaum. In wunderschönen Gläsern werden uns schließlich drei kleine Cocktails serviert. Jeder wird vom Kellner auf einem anderen Untersetzer auf unseren Tisch gestellt. Nach dem ersten Schluck stellt sich heraus: diese Cocktails sind klein, aber oho! Hier spielen alle Geschmackskomponenten perfekt zusammen und die verschiedenen Alkoholika stehen klar im Mittelpunkt. Der Rattlesnake ist eine Whisky Sour Variante, die durch einen Hauch Absinth eine spezielle Note bekommt. Der Whisky wird hierbei mit Eiweiß und den restlichen Komponenten schaumig geschüttelt und so kommt der Cocktail mit einer kleinen Schaumkrone daher.
Nach dem ersten Schluck stellt sich heraus: diese Cocktails sind klein, aber oho!
Das Rezept des Pegu Club stammt aus den 20er Jahren und versetzt uns zurück in den berühmten gleichnamigen Gentleman Club in Birma. Der verwendete Gin harmoniert sehr gut mit dem Grand Manier, Angostura und Orange Bitter. Wir verstehen warum dieser Cocktail der richtige Drink für die Offiziere von damals war.
Mit dem Rheum Rhaum bekommen wir eine Eigenkreation, die auf einem Gimlet basiert. Hier wird Rhabarberlikör mit Gin, Pink Grapefruit Cordial und Bitterorangenaromen kombiniert. Die am Glas angebrachte Orangenschale fügt dem Geschmack des Cocktails noch eine Geruchskomponente hinzu. Tief einatmen und dann einen Schluck nehmen – lecker!