Zugegeben: nach unserer Reise im Frühjahr haben wir uns lange Zeit nicht mehr an die japanische Küche in Stuttgart gewagt. Bis wir einen kleinen Tipp bekommen haben. Das Tokio Dining soll authentisches japanisches Essen bieten und begrüßt uns sogar bei strahlendem Sonnenschein.
Auf der kleinen Terrasse ist an einem großen Tisch noch ein Plätzchen für uns frei. So genießen wir die Abendsonne umgeben von einer sehr süßen, pastellfarbenen Deko. Die Karte bietet sehr viel Auswahl und versucht alles abzudecken was die japanische Küche so zu bieten hat — Sushi, Yakitori, Ramen, Soba, Onigiri und sogar Okonomiyaki. Und ja, auch hier bereitet uns die überfüllte Speisekarte ein bisschen Sorge. Wir können uns nicht wirklich vorstellen, wie sich die japanische Perfektion in der großen Anzahl der Speisen wiederfinden soll. Trotzdem: ein paar kleine Details, wie eine “wie esse ich am besten Sushi”-Anleitung oder die unterschiedlich farbigen Stäbchen, stimmen uns positiv.
Ein paar kleine Details, wie eine “wie esse ich am besten Sushi”-Anleitung oder die unterschiedlich farbigen Stäbchen, stimmen uns positiv.
Der Service nimmt sehr freundlich unsere Bestellung auf. Wir entscheiden uns für Gyoza, Okonomiyaki und Sukiyaki, einen Eintopf mit Soba. Beim Okonomiyaki wird gleich auf eine längere Zubereitungsdauer hingewiesen. Kein Problem! Die Gyoza und ein kühles Asahi Bier versüßen uns derweil die Wartezeit. Die Teigtaschen haben eine super Konsistenz, sind leicht fettig und kross angebraten. Die Füllung aus Schweinefleisch, Frühlingszwiebeln und Karotten ist geschmacklich sehr gut abgerundet. Ein gelungener Start.
Die etwas längere Wartezeit für das Okonomiyaki wurde zwar angekündigt, wird aber leider ziemlich überzogen. Unsere Gläser sind bereits leer als schließlich die Bestellung auf kleinen Tabletts serviert wird. Das Okonomiyaki gleicht vom Aussehen seinen japanischen Verwandten. Es ist mit japanischer Mayo, einer speziellen Sauce (die etwas an Curryketchup erinnert) und Katsuobushi dekoriert. Letzteres ist getrockneter und zerriebener Thunfisch, der sich bei jedem Windhauch ganz leicht bewegt, als hätte man etwas Lebendiges auf dem Teller.
Die Grundzutaten des Okonomiyaki sind klassischer Weise Wasser, Kohl, Mehl, Ei und Dashi (Fischsud) und werden hier durch Sojasprossen, Frühlingszwiebeln und drei Garnelen ergänzt. Leider zu wenig Garnelen für diese große Portion und den stolzen Preis von 15,20€. Außerdem wurde der Teig und das Gemüse nicht gut durchmengt. Deshalb gibt es Bereiche, die sehr teigig sind und andere in denen das ganze Gemüse zu finden ist.
Die etwas längere Wartezeit für das Okonomiyaki wurde zwar angekündigt, wird aber leider ziemlich überzogen.
Die Brühe des Sukiyaki ist hingegen sehr aromatisch und gut gewürzt. Außer einer riesigen Menge Soba finden sich etwas Tofu, Mungobohnensprossen, Frühlingszwiebeln, Karotten, Kohl, Champignons, ein Spiegelei und ein wenig Rindfleisch in diesem Eintopf. Ein leckeres Gericht, wir hätten uns aber etwas weniger Nudeln und dafür mehr Gemüse gewünscht. Auch hier finden wir den Preis von 18,90€ etwas hochgegriffen.
Wir wissen es aber sehr zu schätzen, dass das Tokio Dining versucht auch mal etwas anderes aus der japanischen Küche anzubieten außer Sushi. Daher werden wir sicher wiederkommen und noch das ein oder andere Gericht probieren.