Meatery – T-Bone Steak

Dry aged Beef – ein Trend der mittlerweile ganz Stuttgart erfasst hat. Die Meatery in Stuttgart Mitte war eines der ersten Lokale in Stuttgart, das trockengereiftes Fleisch im Angebot hatte. Von daher ist es es wohl keine Überraschung, dass Fleisch hier das Aushängeschild ist.

Direkt am Eingang  werde ich von einer gläsernen Front begrüßt. Dahinter sind mehrere Fleischstücke zum Reifen aufgehängt. Der restliche Gastraum ist eher schummrig beleuchtet und von grünen Polstermöbeln, dunkelbraunen Holztischen und den wunderschönen, modernen silbernen Kronleuchtern bestimmt. Linkerhand findet sich eine gut bestückte Bar und ein kleiner Wartebereich.

Die Kellnerin begrüßt uns mit einem Lächeln und überreicht uns die monströse Karte. Auf einer großen, unhandlichen Platte sind die Vor- und Hauptspeisen aufgeführt.

Als Vorspeise entscheiden wir uns für drei Tartar Bricks. Diese Vorspeisen-Spezialität des Hauses ist individuell kombinierbar. Man wählt zunächst die Fleisch- oder Fischsorte und entscheidet sich dann für die jeweilige Zubereitungsart.

Für uns gibt es heute das vegetarische Avocadotartar, das Lachs Tartar mit asiatischer Marinade und das Rinder Tartar in der klassischen Variante. Zum Hauptgang gibt es einen Deluxe Burger und ein 700 gr T-Bone Steak mit unterschiedlichen Beilagen.

Zunächst wird Sauerteigbrot mit Rosinen gereicht, dazu gibt es eine leicht scharfe Chilibutter. Die süß scharfe Mischung und der intensive Geschmack des Sauerteigs überzeugen uns. Die drei Tartar Bricks sehen aus wie gemalt und haben jeweils noch einen geschmacklich passenden Begleiter dabei.

Beim Avocadotartar hatten wir die Karte wohl falsch verstanden und dachten die Tomate wäre kleingeschnitten ein Teil davon. Nun liegt sie gedünstet daneben und überzeugt uns mit einer wunderbaren Süße. Im Tartar selbst sind noch einige schwarze Oliven zu finden. Es ist insgesamt samtig weich von der Konsistenz und nicht sehr stark gewürzt. Auf jeden Fall eine frische, leichte Variante.

Der Favorit des Abends bleibt jedoch ganz klar das Lachstartar.

Der Lachs ist mit einer süß, scharfen Sojasauce und einem Hauch von Zitrone angemacht. Eine leichte Ingwernote und ein paar kleine Korianderblätter runden den Ausflug nach Asien ab. Eine überzeugende Alternative für alle die Fisch dem Fleisch vorziehen. Dazu wird ein asiatischer Pak Choi Salat mit Erdnüssen und Sojasauce serviert, der ein knackiges Gegengewicht zum zarten Lachs herstellt.

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Das klassische Tartar vom Rind hat eine perfekte Konsistenz. Es ist dezent mit einer Marinade aus Cognac, Kapern und Schalotten gewürzt. Zum Rind gibt es eine Mini-Ofenkartoffel mit einem leicht scharfen Meerrettichquark. Eine etwas zu deftige Beilage zum schon deftigen Rinder Tartar. Dennoch überzeugt uns auch diese Variante. Der Favorit des Abends bleibt jedoch ganz klar das Lachstartar.

Zum Hauptgang entscheiden wir uns nun für eine Flasche Spätburgunder Bassgeige aus dem Weingut Franz Keller und freuen uns über einen kräftigen, gut ausgewogenen Wein, der sehr gut zum T-Bone Steak passt. Jenes findet nun auch in voller Pracht den Weg an unseren Tisch. Es ist bereits in Tranchen geschnitten, da wir es uns ja zu zweit teilen möchten.

Aus den vielen Möglichen Beilagen wählen wir die Buschbohnen und die gebratenen Waldpilze. Als Sauce entscheiden wir uns für die grob gekörnte Senfsauce und als Butter gibt es die Café de Paris Variante. Das Fleisch ist perfekt rosa gegart und super zart.

Ein T-Bone Steak besteht aus dem Fleisch des Filets und des Roastbeefs. Außerdem wird es mit dem T-förmigen Knochen serviert. Vor allem das Filetfleisch ist ein absoluter Traum und schmilzt förmlich im Mund. Ist das das beste Steak Stuttgarts? Nicht ganz, das Steak aus dem Christophorus liegt auf Grund seiner besseren Röstaromen einen Hauch vor der Meatery. Sie liefern sich aber wirklich ein enges Kopf an Kopf Rennen.

Vor allem das Filetfleisch ist ein absoluter Traum und schmilzt förmlich im Mund.

Die Buschbohnen sind knackig und nur sehr leicht gewürzt. Die Waldpilze sind gut gebraten. Beide Beilagen sind gut, aber überraschen uns nicht weiter. Auch die Butter passt hervorragend zum Steak, steht jedoch ganz klar im Schatten der Sauce. Diese grob gekörnte Senfsauce ist neben dem Fleisch unser absoluter Liebling. Können wir davon bitte eine ganze Flasche haben?

Das große Steak reicht gut für zwei Personen. Wer Angst hat nicht satt zu werden, kann für einen Aufpreis von je 4 € noch weitere Beilagen bestellen.

Unser zweiter Hauptgang ist der Deluxe Burger. So viel sei gesagt: er hat diesen Namen auch wirklich verdient! Voller Freude stellen wir fest, dass es in der Meatery, die von uns geliebte Brioche Bun zur Auswahl gibt. Darauf findet sich ein perfekt zubereitetes und super saftiges Fleischparty. Das Fleisch hierfür wird im Haus selbst gewolft und auf einem 800°C warmen Grill so gegart und medium serviert.

Des Weiteren überzeugt der Deluxe Burger mit krossem Pata­ Negra, karamellisierten Schalotten, hausgemachten Saucen und einem würzigen Kräutersalat. Hochwertige Zutaten und eine perfekte Zubereitung, 100 Punkte. Aus diesem Grund führt er trotz seines eher hohen Preises auch unsere Burger Topliste an.

Die dazu bestellten Pommes Allumetes sind ganz dünn geschnitten Kartoffel Sticks. Sie sind sehr kross und eine leckere außergewöhnliche Alternative zur normalen Pommes frites. Auch die beiden selbstgemachten Saucen überzeugen uns sehr, ein fruchtiges Ketchup und eine leicht scharfe Wasabi Mayonnaise.

Klingt nach einem sehr gelungenen Abend, oder? Ja, wenn es mit dem Service nur besser geklappt hätte. Zunächst war die Dame sehr freundlich und auch aufmerksam. Dieser Eindruck bestätigte sich leider nicht durch den Abend. Es wurde zum Teil schon abgeräumt, obwohl einige am Tisch noch was zu Essen hatten. Außerdem schienen wir gegen Ende des Abends nicht mehr sichtbar zu sein und mussten lange Warten bis wir bezahlen durften.